SSF 2022
Facing our triple challenge to 2050
Strategies for decarbonisation, digitalisation and emerging business models
27. & 28. April 2022
Hotel Victoria-Jungfrau, Interlaken
Am Swiss Shippers' Forum wurden Fragen der Zukunft in Bezug auf die weltweite Seefracht Disruption, die künftige Zusammenarbeit mit der Europäischen Union sowie den Klimawandel und die Dekarbonisierung diskutiert. Aber auch der aktuellen Herausforderung für die Schweizer Wirtschaft, den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, wurde die angemessene Aufmerksamkeit gezollt.
Giovanna Montanaro, Partnerin bei Wartmann Merker übernahm mit einem Überblick zur Revision des Versicherungsvertragsgesetzes die Einleitung in die Materie. Nikolaus Kohler, Regional Managing Director, M&M Militzer & Münch gab eine umfassende Aufstellung der funktionierenden Logistikwege beim Handel mit der Ukraine und den umgebenden Staaten. Matthijs van Doorn, VP Commercial des Port of Rotterdam ging auf die Bedeutung der Digitalisierung im Schiffsverkehr ein.
Die Vorschau auf den globalen Containerschifffahrtsmarkt durch James Hookham, Global Shippers' Forum und der Ausblick auf den Containermarkt durch Stijn Rubens, Drewry Supply Chain Advisors, leiteten auf die Schwierigkeiten in der Seefracht und das erste Panel "Tackling seafreight disruption" über.
Am Nachmittag stand dann, nach der Einleitung durch Daniela Scherer, Verhandlungswissenschafterin an der Universität Genf, die Diskussionsrunde zum Thema "Schweiz-EU: auf dem Weg zum Drittstaat?", mit Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter und Stefan Brupbacher, Swissmem als Vertreter der Befürworter einer raschen Wiederaufnahme der Verhandlungen sowie den Gegnern weitgehender Zugeständnisse mit Nationalrat Roger Köppel und Henrique Schneider des Schweizerischen Gewerbeverbands, an.
Die im Anschluss angebotenen Workshops erfreuten sich einer regen Teilnahme, wie auch die Möglichkeit einer Besichtigung des in ein Musikstudio umgebauten Schiffscontainers des Musikers und Produzenten Dodo, der eine Stippvisite nach Interlaken machte, um sein Projekt "Back to the roots" vor- und sein musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Sein Auftritt am festlichen Dinner sorgte für eine Superstimmung.
Klimapolitik ist bei zahlreichen Unternehmen bereits in die Firmenpolitik übernommen worden. Alain Savary vom Projekt Zero 2050 zeigte in diesem Zusammenhang die aktuelle Lage in der Schifffahrt auf. Gefolgt von Prof. Dr. Reto Knutti der ETH Zürich, der anschaulich die wissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel darlegte. Beide waren ebenfalls Teilnehmer der Paneldiskussion „Ausstieg 2050 – wie schaffen wir das?“ mit Monika Rühl von economiesuisse, André Kirchhofer, ASTAG und Lorenzo Stoll der Swiss International Air Lines, an welcher auf bereits Erreichtes und in die Wege Geleitetes verwiesen werden konnte. Fakt ist, Klimaschutz kostet, jedoch ist es weit günstiger das Problem zu lösen und Schäden zu vermeiden, anstatt Flickwerk zu betreiben diese nach Eintritt zu reparieren.
Der Votrag des bekannten Herzchirugen Prof. Dr. Thierry Carrel zu den Perspektiven im Gesudheitswesen, aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, rundete die Veranstaltung ab und die Teilnehmer dieser "Frühjahrs-Ausgabe" des Forums konnten viel Aufschlussreiches mit nach Hause nehmen.